"Als Widerspiegelung gesellschaftlicher Realität, aber auch als seelische Grundstimmung, die als zart depressiv oder als „Pressionen“, „Schläge“, „Ausbrüche“ und Katastrophen wahrgenommen werden können, in unprätentiöser Weise delikatest organisiert, ohne Klischees auszuwalzen. So ließe sich die Musik des aus Südtirol stammenden Herbert Grassl (umschreiben, ohne sie damit künstlerisch und ästhetisch einordnen zu können." (MICA)
Kurzbiografie Herbert Grassl
Herbert Grassl, geboren 1948 in Laas in Südtirol, zählt zu den bedeutenden österreichischen Komponisten der Gegenwart. Grassl studierte nach Anfängen als Trompeter in der Musikkapelle seines Vinschgauer Heimatortes Musikerziehung und Chorleitung am Salzburger Mozarteum sowie ebendort Komposition bei Cesar Bresgen und postgradual bei Irmfried Radauer und Boguslaw Schaeffer. Zweimal erhielt er das Österreichische Staatsstipendium. Von 1988 bis 1997 leitete er das Österreichische Ensemble für Neue Musik (oenm) und dirigierte eine Vielzahl von Konzerten. Er lebt und arbeitet seit Jahrzehnten in Salzburg, unter anderem als Professor an der Universität Mozarteum. Zu Grassl Werken gehören u.a. die Opern „Pygmalion" und „Sheherazade", aufgeführt in den Opernhäusern von Kairo und Alexandria mit dem oenm, die 2013 beim Mattseer Diabelli Sommer uraufgeführte Kirchenoper „Harisliz – die Fahnenflucht Tassilos“, neun Orchesterwerke (für RSO Wien, Mozarteumorchester Salzburg, Haydnorchester Bozen Trient, Danziger Sinfonieorchester, Orchester des Saarländischen Rundfunks, Tiroler Sinfonieorchester) und eine Reihe von Werken mit geistlichem Inhalt. Grassl verfasste auch eine große Anzahl von Werken für Kammermusik, Bläserensembles, Sologesang und Soloinstrumente. 1977 – 1988 war er Mitorganisator des von Klaus Ager gegründeten Festivals für Neue Musik „Aspekte Salzburg“. Mit dem bildenden Künstler Otto Beck entwickelte er 1991 die „Klangmobile“, mit denen öffentliche Plätze von Salzburg bis Seoul (Weltmusiktage 1997) bespielt wurden. Herbert Grassl ist derzeit Leiter der Internationalen Paul-Hofhaymer-Gesellschaft Salzburg. Im Jahr 2010 erhielt er den Großen Kunstpreis für Musik des Landes Salzburg.